Mein Name ist Manfred Klade. Ich bin promovierter Chemiker auf dem Gebiet der organischen Chemie und diplomierter Umwelttechniker und begann meine berufliche Laufbahn bei Planungsbüros. Meine Aufgaben waren Probenahme, Analytik und Begutachtung von Kläranlagen.
Von 2000 bis 2012 arbeitete ich am Interuniversitären Forschungszentrum IFZ in Graz und leitete zeitweise die Abteilung „Ökologische Produktpolitik“ (jetzt: „Öffentliche Beschaffung“). Ich beschäftigte mich mit Fragestellungen zu nachhaltigem Konsum, der Schwerpunkt meiner Arbeit war die Bewertung von Gefahrstoffen in Desinfektionsmittel, Reinigungsmittel Kosmetika bzw. Nanoprodukten. Arbeiten zur Bewertung von Desinfektionsmitteln erwiesen sich als nachhaltig erfolgreich. Das Bewertungsinstrument „Desinfektionsmitteldatenbank WIDES“ wurde von der Stadt Wien für Beschaffungsverantwortliche und Hygienefachkräfte online zur Verfügung gestellt.
2012 machte ich mich mit dem Ingenieurbüro TB-Klade selbstständig, Schwerpunkt war die fachliche Betreuung bzw. Aktualisierung der WIDES Datenbank. Die Datenbank erfuhr eine über Österreich bzw. den deutschsprachigen Raum hinausgehende internationale Resonanz: Sie wurde etwa im global umgesetzten Projekt SAICM 2.0 für die Beratung von Hygieneteams und Beschaffungsverantwortliche in 40 Spitäler auf 4 Kontinenten beim Einkauf von Desinfektionsmitteln eingesetzt.
Außerdem erstellt das Büro Studien zu Risiken beim Einsatz von konservierenden, desinfizierende und sonstige bioziden Wirkstoffe Fassadenbeschichtungen, Haushaltsreiniger, Waschmittel und Rodentizide. In einer Studie analysierte ich die Verwendung biozider Wirkstoffe in Verdunstungskühlanlagen, die zum Schutz vor mikrobieller Kontamination dem Kühlwasser zugesetzt werden.
Für die Analyse und Bewertung ökologischer und toxikologischer Stoff- und Produkteigenschaften verwende ich vorrangig Daten der Europäischen Chemikalienagentur ECHA. Dies ist mir wichtig, Bewertungen und Empfehlungen für einen vorsorgenden Umwelt- und Gesundheitsschutz auf unabhängigen bzw. geprüften Daten aufbauen sollten.
Ich habe neben meinem Schwerpunktthema – der human- und ökotoxikologischen Bewertung von Stoffen und Produkten – die Berechnungsmethode „Herkunftsbilanz“ entwickelt und in einem Fachartikel publiziert. Mit der Herkunftsbilanz kann die Herkunft von Produkten entlang der Wertschöpfungskette berechnet werden.