Studie im Auftrag der Wiener Umweltanwaltschaft
Das Technische Büro Klade wurde von der Wiener Umweltanwaltschaft beauftragt, die in der EU und somit auch in Österreich zugelassenen Rodentizide hinsichtlich ihres inhärenten Gefährdungspotenzials vergleichend zu bewerten und darüber hinaus Strategien für eine nachhaltige Rattenbekämpfung vorzuschlagen. Die in der Rattenbekämpfung häufigsten und am weitesten verbreiteten Wirkstoffe sind Antikoagulantien. Insbesondere Wirkstoffe der zweiten Generation Antikoagulantien (SGAR) sind aufgrund ihrer verzögerten Wirkung, hohen Wirksamkeit und einfachen Handhabung häufig Mittel der Wahl. Die Wirkungen von Antikoagulantien der zweiten Generation auf die Umwelt sind besonders ausgeprägt und längerfristig nachteilig. SGAR sind persistent, bioakkumulierend und als reproduktionstoxisch identifiziert. Mehrere Studien zeigten zudem, dass sich Nicht-Zielarten hohe Konzentrationen von Rodentizid-Rückständen nachweisen ließen.
Die Auswertung bzw. Bewertung der zugelassenen Wirkstoffe ergibt eine eher geringe Anzahl möglicher Alternativen zu gerinnungshemmenden Wirkstoffen im Rahmen zugelassener Rodentizide. Deren Verwendung ist somit zwar in letzter Konsequenz alternativlos, doch ist es möglich, Anwendungsmenge und -häufigkeit erheblich zu minimieren. Dies wird möglich durch präventive und begleitende Maßnahmen und einem gut organisierten Rattenmanagement. Kernpunkt eines solchen Managements ist eine zentrale, mit fachlichen und technischen Ressourcen ausgestattete Anlauf- und Koordinationsstelle, ein Monitoring der Befalls Dynamik, Maßnahmen im Abfallmanagement und schließlich auch die Verwendung von chemischen sowie nicht-chemischen Alternativen (Fallen).