Projekt SAICM 2.0
Die Gefährdungsanalyse vergleicht die Gesundheits- und Umweltgefährdungen von Desinfektionsmitteln. Sie wurde im Rahmen des Projektes SAICM 2.0 entwickelt, um Beschaffungsverantwortliche und Hygieneteams bei der Substitution bzw. der Wahl von Alternativen zu unterstützen.
In einem ersten Schritt wird der Substitutionsbedarf eines aktuell verwendeten Desinfektionsmittels abgeschätzt. Ein Substitutionsbedarf wird angenommen, wenn das Desinfektionsmittel Inhaltsstoffe mit erheblichen und/oder langfristigen negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und/oder die aquatische Umwelt enthält. Um eine solche Auswirkung zu ermitteln, werden die Inhaltstoffe kategorisiert (ABC- Kategorisierung). Die Gefährdungsanalyse kann auf Hände- und Hautdesinfektionsmittel, Flächen-, Instrumente- und Wäschedesinfektionsmittel angewendet werden. Für eine umfassende Analyse wird eine Liste der als gefährlich eingestuften Inhaltstoffe und zusätzlich Informationen über Konzentration, Art der Anwendung, Wirkungsspektrum und Verbrauchsmengen des Produktes und der möglichen Alternativen benötigt. Ein Substitutionsbedarf wird angenommen, wenn ein Produkt Stoffe der Kategorie A enthält. In diesem Fall wird ein anschließendes Benchmarking empfohlen. Benchmarking bedeutet den Vergleich mit einem angenommenen „besseren“ oder „besten“ Produkt. Ziel dabei ist es, Alternativen zu identifizieren. Die WIDES Datenbank unterstützt die Analyse durch ein Angebot relevanter Stoffeinstufungen und ein Angebot von Produktalternativen.